Ich-Jogging mit der Mistgabel


Adorno hat geschrieben: „Bei vielen Menschen ist es bereits eine Unverschämtheit, wenn sie Ich sagen“. Elke Schneider aus Erfurt hat ein Angebot für diese Menschen. Sie ist Persönlichkeitstrainerin und macht Coachings für inneren Reichtum, Liebe und Lebensfreude. Ihr Werkzeug dafür ist konsequenter Weise die Mistgabel. Damit wühlt sie so lange in der Scheiße, die man unter spätbürgerlichen Verhältnissen im Kopf hat, bis die Menschen glauben, es handele sich um Gold. Denn wer lange genug seine Persönlichkeit trainiert hat, glaubt, mehr zu sein als ein ersetzbares Rädchen im System — nämlich ein wachsendes Rädchen, daß seinen eigenen Weg findet. Und was eigenes ist ja bekanntlich total wichtig heutzutage:

Link: Loriot und das Jodel-Diplom

WOW-Day

Da gibt es eine Welt, fern von den Zumutungen und dem wertlosen Tand der Moderne.

Dort tanzt man noch vor dem Frühstück seinen Namen und achtet darauf, die Milch im Uhrzeigersinn ins Müsli zu rühren.

WOW heißt in dieser Welt nicht World of Warcraft, sondern Waldorf One World — der Tag, an dem AnthroposophInnen in aller Welt ihre Kinder losschicken, um Geld zu sammeln, damit die Missionierung der Ungläubigen und Seelenlosen voran gehen kann. 1. Oktober. Im Anthro-Unternehmen Ihrer Wahl.

Google-Alert-Trigger: Mit Viktor Philippi hat dieser Artikel nichts, aber rein gar nichts zu tun. Und Viktor Philippi ist auch weder Guru noch Sektenführer.

Brüder im verwirrten Geiste

Neu auf Kreuz.net: Verschwörungstheoretischer Humbug über den 11.9.2001 von Dr. Mahmoud Ahmadinejad: http://www.kreuz.net/article.11925.html. Wenn es gegen die USA und die Juden geht, sind sich die Fundis von Christentum und Islam schnell einig. Ich finde, es wird mal wieder Zeit für eine zünftige Bibel- oder Koranverbrennung, damit sich die Eiferer gegenseitig beschäftigen, statt dem Rest der Welt auf die Nerven zu gehen.

Highlights der Verwirrung

Trotz Bankrott leistet sich Island gegenwärtig eine sexuell durcheinandergekommene Ministerpräsidentin.

Oh my god! Ein Glück, daß wir Kreuz.net haben:

Um die Einheimischen auf den Arm zu nehmen, erschien „Genosse Johanna Sigurdardottir“ bei einem Staatsbankett mit ihrer Homo-Kumpanin. Es handelt sich um die Autorin Jonina Leosdottir (56), die auch Mutter eines Sohnes ist. Bei dem Essen hätte auch der Chef der färöischen Zentrumspartei, Jenis av Rana (57), teilnehmen müssen. Doch der verzichtete dankend auf das lächerliche Homo-Schauspiel. [..]Der Politiker stellte nüchtern fest, daß der Besuch von Genosse Sigurdardottir in Begleitung einer Ehe-Komödiantin eine billige „Provokation“ war – und „sicherlich nicht im Einklang mit der Bibel“ stand.

Samstag in Berlin: 1000 Kreuze in die Spree

Für den 18. September 2010 mobilisiert der Bun­desverband Lebensrecht zu einem „Schweigemarsch“ mit dem Titel „Marsch für das Leben“. Damit wollen die selbst ernannt­en Lebensschützer für ein generelles Verbot von Abtreibungen demonstrieren.

[weiter auf http://no218nofundis.wordpress.com/]

Kreuz.net schreibt über die letztjährigen Gegenaktionen der „finsteren Todestruppe des Aktionsbündnis ‚1000 Kreuze in die Spree'“:

Von dem Schweigemarsch fühlten sich knapp halb so viele gewalttätige Apologeten der Abtreibungsgewalt so provoziert, daß sie die Menschenrechtler mit einer brennenden Bibel bewarfen. Sie brüllten Sprüche wie „Hätt’ Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben.“ Ein Plakat warb für „Orgasmus statt Abendmahl“. Ferner wurden Kreuze unter Gejohle in die Spree geworfen.

Na das klingt doch nach einer attraktiven Veranstaltung!

Geomantie in Erfurt?


Martin Voltersen ist Magier, genau genommen Erdmagier. Auf seiner Webseite bewirbt er genau wie zahlreiche andere Esoteriker seine Dienste als Geomant. In Kneipen liegt sein „Geomantischer Stadtplan“ aus und zeigt „Die Organik einer Stadt“. Gemeint sind damit geheimnisvolle Orte der Kraft wie große Kirchen und kleine Bio-Schnellimbisse, uralte Klosterruinen und neu eröffnete Feng-Shui-Praxen.

Auf den ersten Blick scheint es völlig plausibel, daß Voltersen in einer zweijährigen Ausbildung Zaubern gelernt hat. Aber das Studium der uralten und geheimen Schriften zum Thema Geomantie lässt Zweifel aufkommen. Und zwar gleich in mehrerlei Hinsicht:

  1. Die Zugangsvoraussetzungen. Um Geomant zu werden, muss man erst eine Ausbildung als Krieger oder Paladin durchlaufen. In seinem Lebenslauf erwähnt Voltersen aber nichts von einer Ausbildung in den martialischen Künsten.
  2. Die Fertigkeiten. Ein Geomant muss man sich ganz auf diesen Weg konzentrieren und verliert alle sonstigen Spezialfähigkeiten. Voltersen behauptet aber, neben Geomantie auch Psychologie, Energetische Körperarbeit, Charakteranalyse, Aura-Betrachtung, spirituelle Heilung, Energetik, Allergien und Ernährungsberatung zu können. In seiner Karte schmeißt er Geomantie, Feng-Shui, Astrologie, Christentum, Hinduismus und Pantheismus durcheinander. Dieser Mischmasch ist zwar typisch für die zeitgenössische Esoterik, aber für den reinen Weg des Geomanten völlig inakzeptabel.
  3. Die Initiation. Der Weg zur Geomantie ist ein steiniger. Viele Hürden müssen überwunden werden, bis man schließlich in Urnechs Sanktum auf der geheimnisvollen Realitätsebene von Kinestia die Initiation erfahren darf. Es ist kaum zu glauben, daß Voltersen das geschafft haben soll, insbesondere weil ein Chronomant nötig ist, um überhaupt nach Kinestia zu kommen.
  4. Die Karte. Es ist richtig, daß ein Geomant eine Karte seiner Umgebung erzeugen kann — auch wenn er dafür die 11. Bewusstseinsebene erreicht haben muss. Die Karte eines echten Geomanten enthält Wände, Türen, Gänge, Wege, Lebewesen und Schätze. In keinem Fall aber zeigt sie Werbung — weder für den ausführenden Zauberer, noch für andere Zauberei- und Esoterik-Geschäfte.

Es spricht also einiges dafür, daß es sich bei der Erdmagie von Martin Voltersen und anderer Geokomiker wie Marko Pogačnik um faulen Zauber handelt.

PS: Wer die uralte und geheime Quelle der Weisheit findet, kriegt eine kostenlose Charakteranalyse.

Reinkarnation gelungen: Adorno live in Fulda

Der beliebte Sozialphilosoph und Komponist Theodor W. Adorno (Mitte) spielt am kommenden Samstag live in Fulda. Mit dabei sind (v.l.n.r.) Alfred Sohn-Rethel, Siegfried Kracauer, Erich Fromm und Herbert Marcuse. Max Horkheimer wird das Orchester dirigieren.

Zustande kam das späte Comeback durch einen Zufall. Eine Gruppe von Linksradikalen hatte in einer synergetischen Reinkarnations-Gruppentherapie nach Ursachen für die häufigen Spaltungen antideutscher Gruppen gesucht. Durch einen falsch geerdeten Reinkarnationskanal manifestieren sich dabei Adorno und seine Kollegen in der Praxis von Reinkarnationstherapeut Rainer Vollmar in Dietershan bei Fulda. Schwer enttäuscht vom heutigen Zustand Kritischer Theorie entschieden sich die frisch Inkarnierten nach kurzer Diskussion dazu, sich in ihrem zweiten Leben ganz auf die Musik zu konzentrieren.

Jürgen Habermas und Axel Honneth wollten sich zu den Vorgängen nicht äußern.