Buko-Spiritualismus 1

Adorno hat Spaß

Beim diesjährigen Buko [Kongress der Bundeskoordination Internationalismus] gab es (mindestens) zweierlei Spiritualismus zu sehen.

Buko-Spiri 1: Samstag-Abend, Großplenum zu Antisemitismus und Antiamerikanismus

Der zweite von drei Referent_innen zeigt sehr schön zeigt, wieso rechtschaffene Antideutsche so knuddelig sind. Mit heiligem Ernst werden 20 Seiten in exakt gezirkelten Sätzen vorgelesen. Die obligatorische Zusammenfassung der Elemente des Antisemitismus geschieht überaus elaboriert und souverän.
Den Abschluss bildet die mit ernstem Blick vorgetragene Sorge, daß wer sich unter Linke begibt, schon auf dem Pfad der Verdammnis wandert: „Es soll hinterher keiner sagen, er habe nichts gewusst“, wenn es auf einer globalisierungskritischen Veranstaltung zu antisemitischen Ausfällen kommt – wie überhaupt überall, wo Leute Gesellschaftskritik ohne St. Teddy betreiben.
Ist alles nicht so falsch, aber der aufgeplusterte Theorie-Hooliganismus wirkt wieder mal so, als ob es vor allem darum geht, theoretische Claims abzustecken und der verkniffene Duktus weckt den Wunsch, den Referenten einfach mal zu kitzeln.
Das gebetsmühlenartig vorgetragene „Ja, aber“ bei vielen Diskussionsbeiträgen danach führt dann auch nicht zu einer erhellenden Diskussion – aber nach einer Predigt ist es auch nicht gewollt, Inhalte gleichberechtigt zu diskutieren.

5 Gedanken zu „Buko-Spiritualismus 1“

  1. „Die Elemente des Antisemitismus sind doch garnicht kohärent (sieben Absätze die nicht wirklich miteinander vermittelt werden) :P“

    Und die inhaltlich zumindest Teilweise durchaus in den Aufgabenbereich von Esowatch fallen…

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