Kreuz.net Opfer von Kommunikationsguerrilla

Laut einem Artikel auf Indymedia haben 150 Clowns in Stuttgart ein absurdes Straßentheater veranstaltet, um gegen „religiös begründeten Sexismus und Homophobie“ zu demonstrieren:

Die Satire war in diesem Fall so gelungen, daß sich sogar echte christliche FundamentalistInnen der Spaßdemo anschlossen. Als Sahnehäubchen übernahm jetzt sogar das christliche Nachrichtenportal Kreuz.net fast wörtlich die Pressemitteilung, die Bilder und das Youtube-Video der Spaßdemo.

Kreuz.net erklärt die Antideutschen

Das überaus skurrile Christen-Fanzine Kreuz.net erklärt hier die Geschichte der Antideutschen. Das Scheitern des Antiimperialistischen Kampfes hat demnach die linke Avantgarde um Josef Fischer, Oskar Lafontaine und Günter Grass seit den 1990er Jahren auf die Idee des „negativen Nationalismus“ gebracht – linksradikale Gruppen zogen bald nach.
So weit ganz amüsant, was dann kommt ist sekundärer Antisemitismus: Die reichen US-Juden nutzen nämlich laut Kreuz.net die Geschichte, um aus der Shoa Gewinn zu schlagen und den Deutschen einen Schuldkomplex einzureden. Was kann man da sagen?
Arme kleine Deutsche…

Esowatch, die dritte

Wie das Esoblog berichtet, gibt es jetzt ein drittes Mal Esowatch. Die “Europäische Gesellschaft fuer Bioenergetik Extrasens e.V.“ hat die Domain esowatch.de erworben und dort eine Weiterleitung auf Google installiert.

Der Grund dafür bleibt mysteriös. Auffallend ist allerdings, daß uns ebenfalls aus der Ecke der Bioenergetiker mit dem Rechtsweg gedroht wurde, falls wir einen Beitrag über Viktor Philippi, den Erfinder der sogenannten Bioenergetischen Meditation nicht aus dem Netz nehmen.

Der Einfachheit halber haben wir diesem Wunsch entsprochen. Man überzeuge sich statt dessen einfach aus erster Hand von den Kräften des Viktor Philippi.

Anonyme Beschuldigungen gegen Esowatch.com

Was haben K.Baist, H. Meyer, S. Voithjner und M. Severin gemeinsam? — Nun, sie alle haben in den letzten Tagen vom selben Computer aus den gleichen Kommenar hier hinterlassen – immer und immer wieder.

In dem Kommentar wird mit eigenwilliger Formulierung das Projekt Esowatch.com zahlreicher Verfehlungen beschuldigt. Esowatch.com sei illegal (weil die Server in den USA stünden), ein Autor sei wegen Verleumdung verurteilt, es fände dort ein „intellektueller Amoklauf“ statt, Leute von Esowatch.com seien bei Wikipedia raus geflogen, würden nicht an Biophotonen glauben, etc. Auch auf Indymedia wurde Esowatch.com schon unter ähnlichen Pseudonymen desavouriert.

Die Beschuldigungen sind für die Betreiber von Esowatch.com nichts neues. Laut diesem Blog-Eintrag handelt es sich bei Baist, Meyer, Voithjner und Severin wohl um den Alleinunterhalter und Erfinder Hans Weidenbusch, der u.A. behauptet, den Impulserhaltungssatz widerlegt zu haben. Schade, Billard kann man dann wohl bald nicht mehr spielen.

Esowartch.com schreibt weiter:

Alle diese Gerüchte sind falsch:
* So wird behauptet, Esowatch Autoren wären bei Wikipedia rausgeflogen, dies wird mit diesem link „belegt“. Nur steht da leider nix von rausgeflogen, sondern es wird nur die Vermutung geäussert, wir hätten unseren Standpunkt nicht in Wikipedia durchsetzén können und deshalb Esowatch gegründet. Tatsache ist vielmehr, dass einige von uns weiter bei Wikipedia aktiv sind, andere es nie waren. Der einzige, der bei Wikipedia rausgeflogen ist, ist Hans Weidenbusch selber.
* Ferner wird geklagt, dass wir anonym schreiben. Tatsache ist, dass unser Verleumder selber anonym ist- ein Esel schimpft den anderen Langohr 🙂
* Weiter wird behauptet, wir wären wegen Verleumdung verurteilt, dies wird mit diesem Link belegt. Wie aber schon gesagt sind wir anonym. Auch der Herr Popp weiß nicht, wer wir sind, und er irrt sich wenn er denkt bei uns schreibt eine „Märchen Spezialistin“.

Daß das Programm, daß solche Massenkommentare wie die von Meyer, Müller, Schulze und Baist rausfiltert, auch noch Spam Karma heißt, ist dann doch der Beweis dafür, daß der Weltgeist (oder das globale Energiefeld?) doch Humor hat.

Hier fehlt ein Beitrag!

Hier stand bis vor kurzem ein Artikel über Viktor Philippi, und die sogenannte Bioenergetische Meditation. Der Biosens e.V. sah in dem betreffenden Beitrag eine ehrschädigende Rufverletzung und hat mit dem Rechtsweg gedroht, falls der Beitrag nicht entfernt wird. Der Einfachheit halber nehmen wir den Beitrag wie verlangt vom Netz. Man überzeuge sich statt dessen aus erster Hand von den Kräften des Viktor Philippi.

Die tibetanisch-mystische Lehre der Löcher

Geht Euch das auch so? Man kann kaum noch das Radio anmachen, da geht es um Tibet. Tibet hier, Tibet da, chinesische Polizisten verprügeln Mönche, Mönche zünden chinesische Geschäfte an, das olympische Komitee betont seine politische Neutralität, im Kino gibt es Gebirgsdramen und mittendrin meistens ein Skinhead mit Kassengestell.

Warum die Alternaiv-Szene das Christentum zum Teufel wünscht, aber in Begeisterung für einen orange gewandeten Möchtegern-Papst schwelgt, war mir schon immer schleierhaft. Wieso soll ich auf die Straße gehen, um zu fordern, daß die TibeterInnen nicht mehr von Maoisten sondern von Buddhisten regiert werden? Und: Wieso redet eigentlich niemand von den zahllosen Leuten, die aus anderen Gründen als religiösen in China unterdrückt werden?

Anscheinend ist es viel schlimmer, Mönche zu verprügeln als Atheisten. Und daß Mönche ihrerseits ihre Schäfchen unterdrücken, gehört zum guten Ton in religiösen Kreisen. Schließlich wissen sie mit ihrer direkten Leitung nach oben viel besser, was gut für die Menschen ist, als die Menschen selber.

So offenbarte der Dalai Lama 2006 zwei Journalisten des „Daily Telegraph“ die Lehre der Löcher: Homosexualität ist demnach falsch, weil – Zitat – : „Die Anderen Löcher produzieren kein Leben“. Wer also auf die falschen Löcher steht, oder am Ende gar Sex ohne Penetration macht – Oh mein Gott! -, kann sich das Nirvana von der Backe putzen. Theologisch ist das umstritten. Homosexuelle BuddhistInnen betonen, daß es lediglich ein Verbot von Anal- und Oralsex für Mönche gibt.

Man könnte jetzt denken, deswegen geht hier ja nicht spezifisch gegen Schwule und Lesben, sondern einfach um Sexualfeindschaft. Aber so einfach ist es nicht. Zwar können auch Heten was falsch machen, wenn sie Interesse an den falschen Löchern haben. Aber Schwule und Lesben sind geradezu dazu verdammt, im Bett nur Sünde zu produzieren — denn ohne Mama und Papa gibt’s auch kein Kind und darum geht’s ja bei den richtigen Löchern. Sagt zumindest der Dalai Lama.

Und für diesen Unsinn sollen wir jetzt gegen China protestieren? Dann doch lieber für die Freiheit, daß alle mit ihren Löchern anstellen, was ihnen Spaß macht. Und gegen alle, die uns das verbieten wollen – egal ob Maoisten, Empiristen, Christen, Seifenkisten oder Buddhisten.

Christival.de gehackt

von Indymedia:

Nach der überaus erfolgreichen Demo gegen das christival in Bremen ist dem Ärtzeteam NordWestSüd ein weiterer genialer Coup gelungen. Unter Einsatz ihres Lebens haben sie sich in die Serverräume der Christlichen InterNet-Arbeitsgemeinschaft (cina.de (grade nicht benutzbar)) eingeschlichen und die grundgesetzkonforme Ordnung im Computerkühlschrank wieder hergestellt. Die Webseiten der Sektenclique sind vorrübergehend nicht erreichbar. christival.de wurde zu therapiezwecken umfunktioniert.
Als Beweis für ihre Heldentaten hat das Ärtzeteam NordWestSüd dieses Foto von der Geisel gemacht. Die Vorführung beginnt erst nach einem Klick auf die Hompage. rave on!

Sittenstrolche, Perverslinge und Homo-Ideologen

Nachdem ich bei Lysis gelesen habe, daß beim katholischen Nachrichtendienst kreuz.net Holocaustleugnung stattfindet, habe ich mir dieses Portal mal näher angeguckt — und kann nur sagen, es lohnt sich…

Im Bistum Linz scheinen Sittenstrolche und Perverslinge die Oberhand gewonnen zu haben.

Denn: Es gibt dort Seelsorge für Schwule und Lesben. Für eine große Show des fundamentalistischen Unfugs nutze man die seiteneigene Suchmaschine mit dem Schlagwort Homo-Ideologen
Priceless…

All your belly are belong to us

all your belly are belong to us

„Jesus bewegt Bremen“. Vom 30. April bis 4. Mai wird der bekannte Religionsstifter die Hansestadt bewegen. So formuliert es zumindest die PR-Abteilung des „Christival“. Und weiter: „Das Christival ist DAS christliche Großereignis des Jahres. Beim Kongress junger Chsiten kannst Du
fünf Tage zuhören, mitreden, beten, lernen und natürlich feiern – mit anderen Christen aus Landes- und Freikirchen, Jugendverbänden und anderen Bewegungen“.

Das Festival möchte nach eigener Auskunft junge Menschen in ihrer Nachfolge zu Jesus Christus stärken und die missionarische Jugendarbeit fördern. Dazu gibt es jeden Tag Gottesdienst, Workshops und abends wird zu frommen Rythmen geschunkelt. Auf der Messe missionarischer Möglichkeiten beraten sich etablierte Kirchengliederungen und dubiose Sekten darin, wie man am effektivsten Menschen bekehrt.

Heterosexualität ist ein wichtiges Thema auf dem Event: In getrennten Arbeitsgruppen reden Jungs und Mädchen z.B. darüber, wie der redliche Umgang mit dem anderen Geschlecht aussieht und sinnieren, was Gott sich wohl dabei gedacht hat, Sexualität in die Welt zu bringen. Andere Workshops bieten Beratung dafür, wie man eine lebenslange Ehe führen kann. Oder man überlegt sich, wie man gleich ganz um Sex drumherum kommt, indem man einem christlichen Orden beitritt. Vor allem dürfte es also darum gehen, junge Schäfchen in der christlichen Lebensführung zu bestärken.

Aber die abschreckenden Beispiele der Grenzbereiche der gottgefälligen Lebensweise dürfen da nicht fehlen. So war z.B. ein Workshop der Lebensberater von „Wüstenstrom“ vorgesehen. „Wüstenstrom“ geht davon aus, daß sexuelle Orientierung kein Schiksal ist, sondern geändert werden kann. Statt aber heterosexuellen Jugendlichen das Überschreiten ihrer sexuellen Einseitigekeit zu ermöglichen, widmet sich der Verein dem Kampf gegen Homosexualität. Das Konzept kommt aus den USA. In einer wilden Mischung aus Gruppentherapie und religiöser Erweckung werden Schwule und Lesben gedrängt, ihr sündiges Leben aufzugeben.

Gegen solcherlei dubiose und homophobe Gehirnwäsche hat sich Protest geregt und nach einigen Berichten in bundesweiten Medien wurde Wüstenstrom vom Festival ausgeladen. Aber das heißt nicht, das reaktionäre Positionen außen vor wären.

Der Verein Birke e.V. bietet z.B einen Workshop zum Thema Abtreibung an. Angeblich macht der Verein Schwangerschafskonfliktberatung. Die Anerkennung dafür hat die Birke allerdings vor zehn Jahren vergeblich beantragt. Aus gutem Grund: Die Birke gehört zur Szene der sogenannten Lebensschützer, die mit moralischem Terror versuchen, sowohl individuell als auch gesellschaftlich jegliche Abtreibung zu verbieten. Die Webseite des Vereins ist geradezu übersäht von süßen, knuddeligen Kindern und die Rhetorik spricht für sich:
„Die Tötung eines ungeborenen Kindes ist ein brutaler Akt, der dem Wesen und der Natur einer Frau völlig zuwider läuft. 80% der Mütter, aber auch viele Väter, leiden nach der Abtreibung ihres Kindes manchmal ein Leben lang unter psychischen und psychosomatischen Folgeerscheinungen, die unter dem Begriff Post-Abortion-Syndrom zusammen gefasst werden“
ÄrztInnen und Psychologie kennen dieses Syndrom nicht, propagiert wird es von den AktivistInnen der Lebensschützer-Szene. Von Unfruchtbarkeit über Brustkrebs, schweren Depressionen und Beziehungsunfähigkeit bis zu Migräne und Frigidität gehen die Symptome, die man Frauen, die abgetrieben haben, an den Halsch wünscht.

Wer jetzt denkt, es handelt sich beim Christival um eine Angelegenheit weniger religiöser Fanatiker, irrt. Familienministerin Ursula von der Leyen übernimmt persönlich die Schirmherrschaft für die Veranstaltung. Das Familienministrium lässt 250.000€ springen und die kirchenpolitische Sprecherin der Bremer CDU meint: „Gerade weil es so viele haltlose Jugendliche gibt, braucht unsere Gesellschaft junge Menschen, die bereit und in der Lage sind, die Zukunft unseres Landes aus christlicher Verantwortung heraus zu gestalten“.

Aber die Haltlosen, zerrütteten Existenzen sitzen schon in den Startlöchern: Am 30.4., zeitgleich mit der Eröffnung des Christivals, findet eine Bündnisdemonstration gegen Homophobie und Sexismus statt.
Den Extrem-Christen gefällt so viel Aufmerksamkeit gar nicht. Man fragt sich:„Muss Christival-Start von der Polizei geschützt werden?“ Auf jeden Fall wird der zwischen Konservativen und christlichem FundamentalisteInnen wabbernde Heterosexismus nicht unwiedersprochen bleiben.

30.4. 20 Uhr. Bremen. Schlachthof.