Ein beliebter Vorwurf an die Esoterik ist, daß sie dazu einlädt, sich die Verhältnisse schön zu denken, statt auf Änderungen zu zielen. Nicht so bei Reality Creating nach Dietrich von Oppeln-Bronikowski. Wenn Herr Oppeln-Bronikowski meditiert, macht er Ausflüge nach Lemuria. Die lemurischen Ureinwohner waren so freundlich, ihm beizubringen, daß man ganz einfach seine eigene Realität selbst erschaffen kann. Man muss nur ganz einfühlsam mit den lemurischen Wahrsagelkristallen spielen und die geheimnisvollen Entwicklungslinien von der Vergangenheit bis zur Zukunft entspinnen, dann ergibt sich alles von selbst. Mit genügend Einblick in die Geheimnisse des Kosmos und dem Willen, sie zu entwirren, erschafft man nur mit Geisteskraft eine neue Realität. Das ist Reality-Creating.
Will man zum Beispiel eine Zukunft ohne finanzielle Sorgen, muss man nur ergründen, wie man es schafft, einer Menge leichtgläubiger Leute für viel Geld einen völlig unglaubwürdigen Science-Fiction-Mythos unterzujubeln. Wenn man das weiß, kann man dieses Wissen weiterverkaufen und das übliche Esoterik-Franchising-System aufbauen, Trainer und Kristallberater ausbilden und sich entspannt zurücklehnen, während die den Quark an den Endkunden weiterverkaufen müssen.
Aber Vorsicht: Wie die wirklich eingeweihten wissen, wurde Lemuria etwa 49.900 v. Chr. von den Halutern zerstört. Einen verlässlichen Schutz vor den Zumutungen der Verhältnisse bietet also auch Reality-Creating nicht.